Tag 6: Peschiera del Garda bis La Borbona

Die Nacht ist regnerisch und am Morgen ist es deutlich abgekühlt. Da wir aber erst um 13 Uhr auschecken müssen, wollen wir das umfangreiche Programm dieses Riesen-Campingplatzes auch nutzen. Dank ACSI haben wir zwar nur 21 € statt 40 € gezahlt, aber auch die müssen wir wieder reinholen. Weil wir beim Schwimmen ohnehin nass werden, soll uns der Regen nichts ausmachen: Livi und ich stapfen lediglich mit Badeanzug bekleidet quer über den Zeltplatz. Ein Anblick, der uns einiges Grinsen einbringt, während alle anderen mit langen Hosen und Regenjacke unterwegs sind. An der Pool Area angekommen müssen wir feststellen, dass die Anlage geschlossen ist. Also weiter zum Hotelpool. Leider mit dem gleichen Ergebnis. Unverrichteter Dinge ziehen wieder ab in Richtung Wohnmobil. Immerhin hat das Kind einen 45-minütigen Spaziergang absolviert und wird nach der Abfahrt selig schlummern.

Bis wir geduscht und gepackt haben ist es doch schon wieder 12.30 Uhr. Heute ist uns die Wahl des nächtlichen Standplatzes besonders schwer gefallen. Wir haben uns entschlossen erst in 6 Tagen mit der Fähre von Livorno nach Sardinien überzusetzen. Wir können uns deshalb mit unserer Toskana-Rundreise Zeit lassen.

Wir sind bereits seit einiger Zeit große Freunde des Agriturismo in Italien: Landwirtschaftliche Erzeuger bieten Übernachtungsplätze und ihre Waren an. Am Comer See waren wir vor Jahren in einer tollen Pension und haben uns jetzt vorgenommen, hier auch einige Male mit dem Wohnmobil zu stoppen. Im Hinterland von Modena finde ich eine Käserei, die Parmesan herstellt und 4 kostenlose Stellplätze mit sanitären Anlagen hat. Die Fahrt dorthin ist etwas abenteuerlich, weil die Straßen sehr eng und in schlechtem Zustand sind. Aber da hier kaum Verkehr ist, kommen wir gut an. Das Gelände scheint verlassen, das Geschäft geschlossen. Mit Hilfe von Google Translate finden wir heraus, dass nebenan ein Büro sein soll und die Mitarbeiter auch für den Shop zuständig sind. Und tatsächlich im ersten Stock finden wir zwei Damen, die uns dann die Türen öffnen und zur Parmesan-Verkostung einladen. Wir schlagen zu: 500 g Parmesan, eine Flasche Wein, passierte Tomaten, Nudeln und viererlei Honig. Alles Bio und von hier. Selbstverständlich wird daraus unser heutiges Essen gekocht.

Und jetzt stehen wir hier: Ganz alleine, irgendwo im Nirgendwo. Ziemlich hartes Kontrastprogramm nach dem größten Campingplatz der Welt …

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