Heute Nacht haben wir eine neue Schlafkonstellation ausprobiert: Jörg und Livi im Alkoven, Mathea hinten unten und ich hinten oben. Denn so richtig happy bin ich mit den Mädels im Alkoven nicht: weil Livi recht unruhig schläft lüge ich als menschliches Schutzschild zwischen ihr und Mathea. Und damit im Gräbele zwischen den Matratzen.
Aber viel besser war es leider auch in der neuen Kombi nicht. Livi hat nachts nach Mama gerufen ohne dass Jörg davon wach wurde, ich hingegen schon. Also Leiter runter, die nächste Leiter wieder hoch und Jörg wecken. Mathea ist auch zweimal wach geworden: Leiter runter, Leiter zur Seite stellen und zum Baby krabbeln. Beim zweiten Mal bin ich dann einfach geblieben. 70 cm Breite sind allerdings für ein Baby und seine Mama auch nicht ausreichend, sie fand es super meine Haare greifen und ziehen zu können.
Entsprechend gerädert ist der Tag gestartet. Und gleich schon offenbarte sich, dass wir offensichtlich Opfer eines Schnakenmassakers wurden: Jörgs und meine Beine zieren zahlreiche Stiche, Livi haben sie am Rücken oft erwischt. Nur Mathea ist zum Glück verschont geblieben. Dazu kamen bei Jörg und mir noch Übelkeit und Schlappheit. Für mich ein klarer Fall: Wir haben Malaria!
Als wir gegen 12 Uhr endlich abfahrtbereit waren, haben wir uns doch noch für ein Mittagsschläfchen entschieden. Gerade als Mathea ihre Wachphase begann, damit müsste das Schläfchen für mich ausfallen. Doch es sollte heute auch von großer Bedeutung sein, dass Jörg ausgeruht und fit ist.
Nachdem alle wieder wach wurden, hatte ich schon wieder so großen Hunger, dass ich uns zum nächsten Agriturismo-Restaurant navigierte. 1,8 km, 11 Minuten Fahrtzeit. Die Strecke führte allerdings über einen Feldweg, der wohl auch von Hochwasser geflutet wird. Schon nach wenigen Metern begann das Wohnmobil im Schotter zu rutschen. Jörg steuerte uns aber sicher weiter die Straße entlang. Doch die Straße wurde immer unwegsamer und die zurückzulegende Strecke kaum kürzer. Äste streiften immer häufiger am Alkoven oder den Seiten entlang bis wir ganz zum Stehen kamen, weil ein Ast quer über der Straße hing. Vorwärts ging es nicht mehr, zum Drehen keine Möglichkeit, einzig blieb der Weg zurück im Rückwärtsgang.
Ich vor, also hinter dem Auto her, um Seitenäste zur Seite zu biegen und Jörg am Steuer. Beide Mädels erkannten wohl den Ernst der Lage und verhielten sich sehr unauffällig. Sodass Jörg konzentriert und mit qualmender Kupplung nach einigen Metern drehen und uns sicher wieder auf Asphalt bringen konnte.
Nach dem Mittagessen beim nächsten Café, das direkt an der Straße lag, ging es weiter nach Livorno. Schon fast auf dem Fähranleger, konnten wir noch drehen, weil wir noch Zeit hatten und Einkäufe erledigen wollten. Doch die Schilder zum Iperkoop führten uns labyrinthähnlich durch die Stadt. Es dauerte ewig bis wir ankamen. Und leider danach auch ewig bis wir noch einmal tanken konnten.
Die Auffahrt auf die Fähre mit zwei vor Müdigkeit heulenden Kindern bildete dann den Abschluss des heutigen Fahrtages. Jetzt hat unser Fahrer Pause und übergibt an den Kapitän!