Zum Frühstück holen wir die bei Ankunft bestellten Artikel ab – landestypisch natürlich Baguette und Schokocroissants. Die Dame möchte gleich die Bestellung für den nächsten Morgen aufnehmen und ich nutze die Gelegenheit noch einmal nach einem freien Platz zu fragen. Sie bittet mich in einer Stunde noch einmal vorbeizuschauen, mit einem Wechsel des Stellplatzes wäre wahrscheinlich noch etwas frei. Und tatsächlich, wir können bleiben, sogar auf unserem Platz. Zumindest für eine weitere Nacht.
Damit wird dann auch der Besuch von der Alt- bzw. Hochstadt Bonifacios möglich. Es gibt zwar einen Parkplatz am Hafen, auf dem auch Wohnmobile erlaubt sind, aber die Fahrt war doch recht abenteuerlich. Und durch das Zusammenpacken würden wir wertvolle Zeit verlieren. Zu Fuß ist es etwas über eine Stunde einfach, also gönnen wir uns ein Taxi für die 6 km. Am Hafen endet die Fahrt und uns bietet sich ein toller Blick auf Hafen und die Stadt im Berg.
Ein Glück, dass wir die Überfahrt nach Korsika so weit verschoben haben, bis dass hier schönes Wetter ist. Weil es sicher auch noch anstrengend genug ist, vom Berg wieder runterzugehen, wollen wir mit dem Bimmelbähnchen nach oben fahren. Doch zwei Plätze vor uns in der Schlange bucht eine Frau gleich eine ganze Reisetruppe ein, sodass erst eine Stunde später wieder Plätze zu vergeben sind.
Beim Aufstieg über die gefühlten 48 Mio. Stufen mit Baby auf dem Bauch und Rucksack auf dem Rücken finde ich den Plan mit dem guten Wetter auf einmal doch nicht mehr so toll und wünsche mir insgeheim 3 Grad weniger und Schatten … Jörg gehts wahrscheinlich nicht viel besser: Er weiht die Kraxe ein und trägt Livi mit ca. 13 kg die Treppen hinauf. Doch die Anstrengung wird belohnt – mit einem majestätischen Ausblick aufs Meer, den Hafen und die Altstadt.
Heute ist Markt und wir müssen uns etwas sputen, damit wir noch rechtzeitig dort ankommen. Wir irren etwas durch die Gäßchen bevor wir am Markt ankommen: 5 Künstler- und 5 Spezialitätenstände. Wir werden leider nicht fündig. Aber hungrig …
Über Trip Advisor stoßen wir auf eine Muschelrestaurant, das direkt in der Nähe ist. Und tatsächlich: Es gibt nichts anderes als Muscheln auf der Karte. Gewählt werden kann die Größe der Portion (S, M, L), dem Sud, und einem Getränk. Pommes kommen immer als Beilage.
Weil Livi ebenfalls großer Meerersfrüchtefreund ist, bestellen wir eine M- und eine L-Portion. Und auch Mathea outet sich als Fan: Sie greift sowohl bei Muscheln als auch Pommes zu. Das beste Menü zum Beikoststart!
Nach einem kleinen Stadtbummel bestreiten wir den Abstieg teilweise bei Nieselregen.
Doch ich murre nicht. Wir treffen ein Paar, das meine volle Bewunderung verdient: Er hat ein Bein in Gips und geht an Krücken; Rucksack auf dem Rücken. Sie trägt ein größeres Baby in der Trage und den Buggy über der Schulter. 75 Mio Stufen mit Kieselsteinpflaster bergab – Respekt!