Tag 39: Calvi

Oder: Wie wir zweieinhalb-Mal fast und einmal ganz nach Calvi gefahren sind.

Nachdem wir gestern unseren Calvi-Besuch verschoben haben, sind wir heute fest entschlossen. Jörg studiert den Fahrplan der kleinen Diesel-Bimmelbahn, die an unserem Campingplatz gen Calvi abfährt und wir wollen um 11.38 Uhr losfahren, doch noch am Platz stellt sich heraus, dass das die Ankunftszeit in Calvi ist. Die nächste Bahn fährt um 12.49 Uhr. Praktisch, dann können wir nach Livis Mittagsschlaf los. Doch wir warten vergeblich – diese Bahn fährt nur zur Hauptsaison ab Juli …

Egal, dann nehmen wir die nächste Bahn um 14.06 Uhr. Das passt uns gut, dann können wir noch zu Mittag essen und dann los.

Doch dann wird es doch etwas eng mit dem Essen und wir lassen das Schicksal entscheiden: Wir essen in Ruhe zu Ende, machen Livi sauber und gehen zur Haltestelle. Bekommen wir den Zug: gut. verpassen wir ihn: auch gut und wir bleiben hier.

Und tatsächlich: Wir bekommen den Zug und für die größten Teile der Stecke sogar zwei Sitzplätze. Die Fahrt mit der einspurigen Dieselbahn wird zum Erlebnis. Nicht nur die Geräuschkulisse ist besonders, auch die Aussicht entlang der Küste hat es in sich.

Entlang der Küste, vorbei an den Stränden geht die Fahrt 40 Minuten bis nach Calvi. Bei wolkenlosem Himmel kann da leider auch die schönste Rheinstrecke zwischen Mainz und Bonn oder die Fahrt mit dem rasenden Roland auf Rügen nicht mehr mithalten.

Mathea ist eigentlich müde und möchte schlafen. Doch unser Sitznachbar scheint es ihr angetan zu haben. Erst starrt sie ihn an, dann legt sie ihre Hand auf seinen Arm, damit er ihre Blicke auch bemerkt. Ganz fasziniert von ihren strahlend blauen Augen, kommen wir ins Gespräch. Wieder eine nette Bekanntschaft auf dieser Reise, die wir ohne Kinder nicht gemacht hätten!

Calvi erkunden wir dann wieder zu Fuß. Wieder einmal geht es zahlreiche Stufen bergauf und -ab. Belohnt werden wir mit der Aussicht. Und fast hätten wir auch die Ruine des angeblichen Geburtshaus von Christoph Columbus gesehen. War der nicht Genueser? Möglicherweise, aber Korsika gehörte auch jahrelang zur Republik Genua …

Und wir haben wieder einmal Glück: Frankreich spielt ab 16 Uhr bei der WM und der letzte Zug um 17:30 Uhr in Richtung L’Ile Rousse ist nicht völlig überfüllt, sodass wir noch Plätze an der Küstenseite bekommen.

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