Nachdem wir nun sieben Woche gereist sind, werden wir häufig gefragt, wo es uns am besten gefallen hat. Besonders zu den beiden Inseln, was ist schöner: Sardinien oder Korsika?
Sardinien
Sardinien ist die größere der beiden Inseln, um sie mit dem Auto einmal von Norden nach Süden zu durchqueren dauert es ca. 4 Stunden. Sardinien ist bekannt für seine tollen Strände und sein hervorragendes Essen. Und tatsächlich haben wir nur schöne Strände kennengelernt. Insbesondere die Strände im Osten (Orri, Costa Rei) sind lang und gehen flach ins Meer. Gleiches gilt für die Strände der Südküste (wie in Santa Margerita Di Pula). Ideal für kleine Kinder. Im Norden (Vignola Di Mare) war es windiger, dadurch auch teilweise das Meer etwas kräuseliger und besser für Wassersport geeignet. Die Westküste ist etwas schroffer, aber auch hier gibt es tolle Strände (wie bei Oristano, Bosa und Alghero).







Und dann das Essen! Fast jeder Campingplatz hat ein Restaurant mit auf dem Platz oder in fußläufiger Nähe. Und Pizza können sie alle bestens! Wir haben nie mehr als 10 € für eine Pizza (Frutti Di Mare) bezahlt, teilweise sogar ein ganzes und köstliches Mittagsmenü mit Wasser und Kaffee für 12 € bekommen. Das führte dazu, dass wir dich häufiger essen waren als wir ursprünglich wollten. Aber auch der Einkauf auf Sardinien war preislich ähnlich wie in Deutschland.
Die Sarden sind sehr kinderlieb und so waren wir mit den beiden Zerstörerinnen überall gerne gesehen. Lediglich die Abendöffnungszeiten der Restaurants passten nicht ganz zu den Essenszeiten der Kinder: Viele öffnen erst ab 19.30 Uhr, manchmal auch ab 19 Uhr. Doch bis das Essen auf dem Tisch steht, vergeht dann noch einmal etwas Zeit.
Sardinien ist touristisch erschlossen – und in der Nebensaison gut besucht. Wir haben sehr viele deutsche Elternzeitler und Silberköpfchen getroffen. Die günstigen Preise und die weitere Anreise (mit dem Wohnmobil) laden einfach dazu ein länger zu bleiben. Dennoch waren die Strände leer, teilweise waren wir ganz alleine.
Die Natur ist schön, auch über die Strände hinaus. Uns fehlten allerdings „richtige“ Wälder. Wir sahen nur viele Büsche und Sträucher im Inland.
Korsika
Korsika ist eine kleinere Insel, doch deutlich bergiger. Es gibt keine Schnellstraße deshalb braucht man für eine Überquerung von Nord nach Süd dennoch gut 3 Stunden mit dem Auto. Die Straßen sind aufgrund der Berge und Kurven weniger wohnmobilgeeignet.
Auch auf Korsika gibt es tolle Strände mit klarem türkisfarbenem Wasser. Die Ostküste ist auch hier bestens kleinkindgeeignet: meterweit geht seicht ins Wasser. Um Ghisonaccia gibt es einen kilometerlangen Strand, besonders gut haben uns aber die kleineren Buchten rund um Porto Vecchio gefallen. Einige davon waren stark besucht (wie Santa Guilia und Fautea), andere leerer (wie Pinarello und St. Cyprien). Unsere Highlights sind aber ganz klar im Norden: Bodri und Ghjunchitu! Die Strände sind nur durch einen kleinen Spaziergang zu erreichen und bestechen durch Sauberkeit. Das Extra sind hier die klaren Gebirgsbäche mit ihren Badegumpen! Teilweise gibt es auch dort Sandstrand. 






Korsika gehörte früher zu Genua und ist deshalb auch etwas italienisch geprägt. Pizza findet man auch hier überall, häufig auch Varianten der weißen Pizza mit Creme Fraîche statt Tomatensauce. Leider sind die Preise hier ziemlich gesalzen und 50 – 100% höher als auf Sardinien. Unter 50 € sind wir aus keinem Restaurant gekommen für zwei Erwachsene und eine Zweijährige. Auch die Einkäufe im Supermarkt waren deutlich teurer als auf Sardinien oder in Deutschland. Wie alle Südlander essen auch die Korsen spät und Restaurants öffnen erst um 19 Uhr.
Korsikas Schönheit ist bekannt und zieht viele Franzosen, Holländer und Deutsche an. Wir treffen aber deutlich weniger Wohnmobile, eher Zelte, Wohnwagen und T4 bis T6. Nicht nur die Strände, auch die Gumpen oder Städte im Landesinneren sind gut besucht.
Doch uns gefällt die Vielseitigkeit der Insel: Strände, Berge, Flüsse und Städte bieten große Abwechslung. Besonders für größere Kinder kommt mit Canyoning, Klettern, Wandern und Wassersport keine Langeweile auf. Und wir sind sicher: Wir kommen wieder. Dann aber geflogen und mit Mietwagen. Denn die Ostküste blieb uns bisher verborgen.