Tag 7: Rotorua nach Taupo

Da sind wir nun in Rotorua, der Stadt der heißen Quellen, des Schwefels und blubbernden Matsches. Und das Wetter meint es gut mit uns: strahlender Sonnenschein und 30 Grad. Das weckt nicht unbedingt den Wunsch nach einem Bad in heißen Quellen.

Nach einem Frühstück am See erkunden wir einen Thermalpfad in der Stadt zu Fuß.

Auf der Strecke zum Taupo See halten wir an einer freizugänglichen heißen Quelle: Kerosene Creek. Und trotz der heißen Temperaturen klettern wir uns Flußbett und baden im heißen Wasser. Bei regnerischem Wetter bestimmt richtig cool, heute nicht so richtig …

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Wir vertreten uns die Beine rund um die Bud Pools. Beeindruckend wie viele unterschiedliche Matschepfützen es hier so gibt.

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Das heutige Etappenziel ist ein Stellplatz am Lake Taupo. Und wir erreichen es nur durch Glück. Denn eigentlich haben wir uns einen Platz im Norden des Sees ausgesucht, doch aufgrund eines Konzerts ist leider alles gesperrt und wir fahren weiter zur Five Mile Bay.

Dort genießen wir einen sensationellen Sonnenuntergang über dem See.

Tag 6: Te Kauwhata über Hamilton und Hobbiton nach Rotorua

Wir brechen auf und machen unseren ersten Stopp im botanischen Garten in Hamilton.

Das Gelände ist großzügig angelegt und wir tauchen ein in unterschiedlichste Welten. Livis Highlight ist sicher der große Spielplatz für die unterschiedlichsten Altersgruppen.

Ich bin kein Freund von Science Fiction und kann auch mit Herr der Ringe so gar nichts anfangen. Trotzdem haben wir als einen der wenigen Stopps auf der Nordinsel einen Besuch in Hobbiton fest eingeplant.

Und trotz des stolzen Preises ist es auch für Nicht-Fans eine Reise wert. Das Gelände ist riesig, die Dörfchen wunderbar pittoresk und dies Geschichten rund um Peter Jackson genial.

Wir hatten Glück, dass wir tolles Wetter hatten und es nicht unendlich voll war.

Weiter geht die Fahrt nach Rotorua, die geothermische Stadt. Wir fahren das erste Mal einen Bezahl-Campingplatz an und grillen.

Tag 5: Auckland nach Te Kauwhata

Heute übernehmen wir unseren Camper. Weil wir noch Großeinkauf machen müssen, haben wir uns nur eine kurze Etappe von knapp einer Stunde ausgesucht. Genau das Richtige, um sich wieder mit Linksverkehr und der Gechilltheit der Neuseeländer anzufreunden.

Wir sind früh an unserem Stellplatz und können uns noch unser Plätzchen aussuchen. Wir erkunden das Wohnmobil und die Umgebung und beobachten wie sich nach und nach der Platz füllt: Von Fahrradfahrern mit Zelt, Kombis und Wohnmobilen ist alles dabei.

Tag 4: Auckland

Wir kommen an und versuchen uns schon etwas auf die Zeitstellung von 12 Stunden einzustellen. Es könnte schlimmer laufen – aber auch besser: Mitten in der Nacht wird Livia für 2 Stunden wach und möchte spielen …

Nach dem Aufstehen erkunden wir zu Fuß Auckland. Da das Wetter eher mäßig und wir müde sind, sind wir nur wenige Stunden unterwegs.

Ohnehin haben wir uns hier in der Stadt nur wenig Zeit eingeplant: Wir wollen morgen den Camper abholen und dann zügig auf die Südinsel.

Tag 3: Singapur nach Auckland

Neuseeland, wir sind da! Nach einem angenehmen Flug ohne Babygeschrei sind wir gegen 0.15 Uhr in Auckland gelandet. Und vor der Immigration wartete eine Überraschung auf uns: Livis erster Zahn ist durchgekommen. Wir sind alle gut durch die erste Nacht und den Tag gekommen und freuen uns morgen das Wohnmobil abzuholen!

Und wer sich fragt, wie viel Platz in so einem Baby-Bassinet ist: Ein 9-monatiger Brummer mit 8,5 kg und 73 cm passt knapp rein und kann gut schlafen.

Tag 2: Singapur

Erster Stopp: Singapur! Und damit der erste Stempel in Livis Pass. Sie ist ein richtiges Reisebaby und hat die 12 Stunden Flug gut gemeistert. Schade nur, dass die Nachbarbabies ihren Schlaf gestört haben.

Eines kam aus New York und hat die ersten vier Stunden des Flugs geweint und das andere ist auf dem Weg nach Brisbane und hat gegen Ende des Flugs eine Schreiphase. Schon irgendwie anders der Flug mit Baby. Früher hätten wir schön Rotwein und Gin Tonic gekippt, jetzt Babyanimation und Schlaflosigkeit …

Angekommen in Singapur wollen wir erst einmal nur schlafen. Doch es ist früher Morgen und im Hotel ist Check-in erst am Nachmittag. Doch die Freundlichkeit der Asiaten beschert uns dank Baby direkt ein freies Zimmer und einige Stunden Schlaf.

Den Tag in Singapur genießen wir: fürstlich Speisen vor der Tür und beim Spaziergang im Changi Beach Park fußläufig von unserem Hotel. Wir können einen Otter vom Strand aus in freier Wildbahn beim Baden bestaunen. Und freuen uns über die sommerlichen Temperaturen. Kurze Klamotten, nackte Füße im Sand und Meer.

Und Wahnsinn wie fasziniert die Asiaten auf Livi reagieren. Ständig strecken sich ihr Hände entgegen, strahlende Gesichter hoffen auf ein Lächeln. Und die Liebe beruht definitiv auf Gegenliebe.

Und was gönnen wir uns am Abend in der Hotellobby: selbstverständlich einen Original Singapur Sling!

Sardinien oder Korsika?

Nachdem wir nun sieben Woche gereist sind, werden wir häufig gefragt, wo es uns am besten gefallen hat. Besonders zu den beiden Inseln, was ist schöner: Sardinien oder Korsika?

Sardinien

Sardinien ist die größere der beiden Inseln, um sie mit dem Auto einmal von Norden nach Süden zu durchqueren dauert es ca. 4 Stunden. Sardinien ist bekannt für seine tollen Strände und sein hervorragendes Essen. Und tatsächlich haben wir nur schöne Strände kennengelernt. Insbesondere die Strände im Osten (Orri, Costa Rei) sind lang und gehen flach ins Meer. Gleiches gilt für die Strände der Südküste (wie in Santa Margerita Di Pula). Ideal für kleine Kinder. Im Norden (Vignola Di Mare) war es windiger, dadurch auch teilweise das Meer etwas kräuseliger und besser für Wassersport geeignet. Die Westküste ist etwas schroffer, aber auch hier gibt es tolle Strände (wie bei Oristano, Bosa und Alghero).

Und dann das Essen! Fast jeder Campingplatz hat ein Restaurant mit auf dem Platz oder in fußläufiger Nähe. Und Pizza können sie alle bestens! Wir haben nie mehr als 10 € für eine Pizza (Frutti Di Mare) bezahlt, teilweise sogar ein ganzes und köstliches Mittagsmenü mit Wasser und Kaffee für 12 € bekommen. Das führte dazu, dass wir dich häufiger essen waren als wir ursprünglich wollten. Aber auch der Einkauf auf Sardinien war preislich ähnlich wie in Deutschland.

Die Sarden sind sehr kinderlieb und so waren wir mit den beiden Zerstörerinnen überall gerne gesehen. Lediglich die Abendöffnungszeiten der Restaurants passten nicht ganz zu den Essenszeiten der Kinder: Viele öffnen erst ab 19.30 Uhr, manchmal auch ab 19 Uhr. Doch bis das Essen auf dem Tisch steht, vergeht dann noch einmal etwas Zeit.

Sardinien ist touristisch erschlossen – und in der Nebensaison gut besucht. Wir haben sehr viele deutsche Elternzeitler und Silberköpfchen getroffen. Die günstigen Preise und die weitere Anreise (mit dem Wohnmobil) laden einfach dazu ein länger zu bleiben. Dennoch waren die Strände leer, teilweise waren wir ganz alleine.

Die Natur ist schön, auch über die Strände hinaus. Uns fehlten allerdings „richtige“ Wälder. Wir sahen nur viele Büsche und Sträucher im Inland.

Korsika

Korsika ist eine kleinere Insel, doch deutlich bergiger. Es gibt keine Schnellstraße deshalb braucht man für eine Überquerung von Nord nach Süd dennoch gut 3 Stunden mit dem Auto. Die Straßen sind aufgrund der Berge und Kurven weniger wohnmobilgeeignet.

Auch auf Korsika gibt es tolle Strände mit klarem türkisfarbenem Wasser. Die Ostküste ist auch hier bestens kleinkindgeeignet: meterweit geht seicht ins Wasser. Um Ghisonaccia gibt es einen kilometerlangen Strand, besonders gut haben uns aber die kleineren Buchten rund um Porto Vecchio gefallen. Einige davon waren stark besucht (wie Santa Guilia und Fautea), andere leerer (wie Pinarello und St. Cyprien). Unsere Highlights sind aber ganz klar im Norden: Bodri und Ghjunchitu! Die Strände sind nur durch einen kleinen Spaziergang zu erreichen und bestechen durch Sauberkeit. Das Extra sind hier die klaren Gebirgsbäche mit ihren Badegumpen! Teilweise gibt es auch dort Sandstrand.

Korsika gehörte früher zu Genua und ist deshalb auch etwas italienisch geprägt. Pizza findet man auch hier überall, häufig auch Varianten der weißen Pizza mit Creme Fraîche statt Tomatensauce. Leider sind die Preise hier ziemlich gesalzen und 50 – 100% höher als auf Sardinien. Unter 50 € sind wir aus keinem Restaurant gekommen für zwei Erwachsene und eine Zweijährige. Auch die Einkäufe im Supermarkt waren deutlich teurer als auf Sardinien oder in Deutschland. Wie alle Südlander essen auch die Korsen spät und Restaurants öffnen erst um 19 Uhr.

Korsikas Schönheit ist bekannt und zieht viele Franzosen, Holländer und Deutsche an. Wir treffen aber deutlich weniger Wohnmobile, eher Zelte, Wohnwagen und T4 bis T6. Nicht nur die Strände, auch die Gumpen oder Städte im Landesinneren sind gut besucht.

Doch uns gefällt die Vielseitigkeit der Insel: Strände, Berge, Flüsse und Städte bieten große Abwechslung. Besonders für größere Kinder kommt mit Canyoning, Klettern, Wandern und Wassersport keine Langeweile auf. Und wir sind sicher: Wir kommen wieder. Dann aber geflogen und mit Mietwagen. Denn die Ostküste blieb uns bisher verborgen.

Tag 47: Prémeaux-Prissey nach Wachtberg

Endspurt! Heute wollen wir zum Abschluss eine Dreifach-Etappe fahren: eineinhalb Stunden vor der Mittagspause, eineinhalb danach und den Rest von ca. drei Stunden in die Nacht hinein.

Da wir die Nacht ja im Burgund verbracht haben, nutzen wir den Weg bis zur Autobahn noch für einen Weineinkauf in Nuits-St-Georges, der Partnerstadt von Bingen. Vollgepackt mit Spezialitäten von Saône und Rhône geht es dann auf unsere Mammutetappe. 555 km, bzw. mehr als fünfeinhalb Stunden Fahrt wären ohne Kinder keine Erwähnung wert. Aber um die Bedürfnisse aller Familienmitglieder zu berücksichtigen, haben wir uns für diese Variante entschieden. Ist ja schön, wenn die Kinder nachts schlafen und wir fahren, sie morgens wach sind und wir schlafen müssen.

Mittagspause machen wir an einem Autobahn-Rastplatz und kochen uns unser Mittagessen im Wohnmobil.

Nach der Stärkung geht es weiter nach Metz, der Hauptstadt Lothringens. Über die Homepage der Touristinfo habe ich einen schönen Spielplatz gefunden, der auch einen Parkplatz dabei hat. Und tatsächlich finden wir mit unserem Knaus-Jürgen ein Plätzchen und laufen mit Picknicktasche zum Spielplatz. Wieder einmal wird hier auch schon für die Kleinsten einiges an Spielgeräten geboten.

Jedes Spielgerät ist in Frankreich immer mit einer Altersangabe versehen. Doch Livia interessiert das eher weniger, sie arbeitet sich vom altersgerechten Klettergerüst zum nächstgrößeren vor. Ohne Probleme verbringen wir dort zweieinhalb Stunden bevor wir im nahegelegenen Shoppingzentrum zu Abend essen. Die Mädels werden bettgehfein gemacht und für uns startet die letzte Etappe durch Luxemburg nach Hause.

Bis zum Tankstopp geht auch alles gut. Doch dann wird Livia wach und weckt mit ihrem Gebrüll Mathea. Ich verbringe die nächste Stunde bei den Damen und lasse mich von einer quetschen und anbrüllen, während ich für die andere rassel. Leider ohne Erfolg. Ein Stopp führt immerhin dazu, dass Mathea einschlafen kann. Bei Livi braucht es einen weiteren Stopp und ihren Umzug auf den Beifahrersitz.

Immerhin spielt das Wetter mit: Wir fahren recht lange noch im Hellen und können dann einen schönen und sehr ausgedehnten Sonnenuntergang über der Eifel bestaunen. Und kommen irgendwann erschöpft, aber glücklich zu Hause an.

Tag 46: Vizille nach Prémeaux-Prissey

Und weiter geht die Fahrt! Da wir nun vorrangig Autobahn fahren, um Strecke machen zu können, sehen wir von der Landschaft leider nicht mehr so viel. Lediglich für unsere Pause fahren wir etwas abseits.

Der Mittagspausen-Stopp führt uns nach Trévoux, in der Nähe von Lyon. Direkt an der Saône gelegen ist dieses kleine Städtchen mit einigen historischen Gebäuden. Am Flussufer befindet sich neben einer großen Boulefläche ein Kinderspielplatz und ein Restaurant. Bestens geeignet, um Livi etwas Auslauf zu verschaffen und Nahrung aufzunehmen. Und anscheinend ist gerade ein großes Bouleturnier im Gange, wenn man die zahlreichen Senioren in bunten Team-Hemdchen sieht.

Schon während des Essens hören wir in der Ferne Donnergrollen. Auf der Fahrt zu unserem heutigen Domizil bricht auf einmal das Unwetter über uns herein: Starkregen und Hagel. Unheimlich hört es sich an, hoffentlich hält das Wohnmobil das aus.

Unser heutiges Tagesziel liegt bei Dijon, bzw. Beaune an: ein Campingplatz mitten im Weinbaugebiet. Der Weg dorthin führt dann auch entlang der Weinberge und -güter. Landschaftlich könnte man meinen, wir wären im rheinhessischen Hinterland unterwegs. Die Häuser allerdings sehen anders aus, statt mit rötlichen Sand-und Bruchsteinen wird hier mit diesen bekannten grauen französischen Steinen gebaut. Aber schon passend, dass Burgund das Partnerland von Rheinland-Pfalz ist. Und Dijon die Partnerstadt von Mainz.

Der Campingplatz ist einfach und beheimatet nur eine Handvoll Durchreisende. Nach der letzten Nacht ist es erst die zweite ganz ohne deutsche Mitbewohner auf der ganzen Reise.