Tag 35: Lecci nach Ghisonaccia

Auch wenn es uns auf dem Campingplatz Mulinacciu besonders gut gefällt, ziehen wir heute weiter. Die Fähre ab Bastia ist für in 6 Nächten gebucht und wir wollen bis dorthin noch zweimal stoppen.

Auf der Strecke liegt noch ein schöner Strand, Fautea. Die Mädels schlafen auf der Fahrt ein und wir warten auf dem Parkplatz, dass sie aufwachen. In der Zwischenzeit wird es so heiß, dass uns irgendwie die Lust vergeht an den Strand zu gehen. Wir packen nach dem Mittagessen zusammen und fahren direkt zum ausgesuchten Campingplatz. Die Strecke führt direkt an der Küste entlang mit Blick auf die verschiedenen Buchten. Teilweise ist der Strand komplett leer.

Angekommen beim Campingplatz sind noch genau drei Plätze übrig, zwischen denen wir wählen können. Und zwei weitere Wohnmobile stehen schon in der Warteschlange. Wieder einmal Glück gehabt: Wären wir an den Strand gegangen, dann hätten wir uns heute eine andere Unterkunft suchen müssen. Schon irgendwie krass, dass in der Nebensaison um 14 Uhr wirklich alle Plätze eines großen 5-Sterne-Platzes vergeben sind. ACSI sei Dank.

Während der letzte Campingplatz frei Plätze hatte und zu gleichen Teilen von Franzosen, Deutschen und Niederländern besucht war, ist dieser parzelliert und komplett in deutscher Hand. Alles ist größer, es gibt Animationsprogramm und wir fühlen uns wie im Cluburlaub. Gar nicht so schade, dass der Platz nur für 2 Nächte zur Verfügung steht …

Der Camper, der nach uns kommt ist auch mit Kleinkind und Baby besetzt und findet einen Platz schräg gegenüber von unserem. Kaum steht das Wohnmobil, bildet Livi auch schon das Empfangskomitee und ist kaum mehr von deren Platz zu locken.

Dabei wird hier einiges für sie geboten: Klettergerüst am Strand, Kinder-Schwimmbecken und Mini-Disko am Abend.

Und am Abend habe ich auf einmal Energie zu viel und schnüre zum ersten Mal seit wahrscheinlich einem Jahr die Turnschuhe und gehe laufen. Entlang am Strand bei dieser Aussicht geht es richtig gut.

Tag 34: Lecci

Heute geht es wieder zurück nach Porto Vecchio, den Mietwagen zurückgeben. Wir haben nämlich das Schicksal, oder eigentlich den Preis entscheiden lassen. Und weil ein Verlängerunstag 130 € kosten sollte, geben wir den Wagen eben wieder zurück. Bei der Gelegenheit kaufen wir auch noch einmal ein und fshren dann zum Hausstrand St. Cyprien.

Livia findet mit einem französischen gleichaltrigen Jungen und seiner älteren Schwester wieder Spielkameraden zum Sandspielen. Währendessen können Jörg und ich abwechselnd auch schwimmen und schnorcheln gehen. Besonders viel Aufregendes gibt es nicht zu sehen, immerhin einige größere Fische und ein Schwarm kleinerer Fische.

Nach zwei Stunden geht die französische Familie nach Hause und wir schließen uns an.

Zurück am Campingplatz wird wieder einmal Wäsche gewaschen und Livi spielt mit den bayerischen Kindern Moritz und Marlene. Als die sich zu eunem Ausflug verabschieden geht es für uns nochmals ins Schwimmbad zum Rutschen.

Seit einigen Tagen ist Mathea kräftig dabei ihre Stimme zu trainieren. Insbesondere Livias Sendepausen nutzt sie zum Quietschen und Quatschen.

Und auch Livi experimentiert mit der Sprache. Bis vor einigen Wochen formulierte sie noch alles im Infinitiv, jetzt werden die Verben konjugiert. Dabei entstehen lustige Kreationen: „Frau saubert“, „genug omat“ (nach einem kurzen Telefonat Jörgs mit seiner Mutter) und „weiter lost“ (für los geht’s). Wenn sie sich im Sand einbuddelt, dann hat sie eine „Sanddecke“, die Nachbarin mit Hund ist selbstverständliche eine “ Hundemama“. Sie erkennt mehrere Dinge und zählt: „eins, zwei, fünf Boote“ oder „viele Vögel“.

Tag 33: Cavu

Heute haben wir den ganzen Tag den Mietwagen und machen uns am Vormittag auf nach Cavu, wo man in Badebuchten im Fluss, den so genannten Gumpen, planschen kann. Die Gumpen, die wir aussuchen, waren jahrelang gesperrt, nachdem sich einige Besucher mit Bilharziose infiziert hatten.

Die Anfahrt ist schon recht abenteuerlich. Irgendwann endet der Asphalt, dann werden die Schlaglöcher immer größer und wir sind froh, dass wir ohne Wohnmobil unterwegs sind. Die Touristeninformation scheint optimistischer und hat auf halber Strecke auch spezielle Parkplätze für Wohnmobile eingerichtet. Wir folgen der Buckelpiste bis zum einsamen Restaurant „3 Piscines“ und ergattern noch einen der letzten Parkplätze. Ein Geheimtipp sind die Gumpen wohl nicht (mehr) ….

Wir klettern den Abhang zum Fluss hinunter und es bietet sich wirklich ein tolles Bild: Das Wasser hat aus den Steinen Pools ausgewaschen, durch die nun der Fluss fließt. Teilweise ist am Rand auch Sandstrand, dort lassen wir uns nieder. Das Wasser ist sehr klar und schön erfrischend. Beim Schwimmen entdecken wir vier Frösche.

Nach zwei Stunden Badespaß klettern wir wieder hinauf und essen im Restaurant zu Mittag. Weil ich es immer schön finde die landestypische Küche zu erkunden, bestelle ich einen korsischen Salat, Jörg einen mit warmem Ziegenkäse. Schon gleich nach der Bestellung überkommen mich Zweifel, denn bisher hatte ich als korsische Spezialitäten Salami und Ziegenkäse ausgemacht – was ich beides nicht mag. Und tatsächlich, auf dem Teller wimmelt es von Ungeliebtem: Zweierlei Salami, Speck. Dazu noch Schafskäse mit Feigensenf, Pastete, Spiegelei und Blattsalat. Ich probiere alles, doch ich bleibe dabei: Salami schmeckt mir nicht. Aber da Livi von Jörgs Teller mitisst, er meine Reste übernimmt, werde ich von Livis Resten des Kindertellers satt. Alle Teller leer, alle Gäste satt.

Von Livi sind wir ja schon gewohnt, dass sie für Chaos am und unterm Tisch sorgt, neu ist, dass nun auch Mathea ins Geschäft einsteigt. Sie greift nach allem, was in Greifweite ist, gerne also meinen Teller oder dessen Belag, und stopft es in den Mund. Besonders fasziniert ist sie von Gläsern. So trinkt sie heute das erste Mal Wasser aus dem Glas. Und sorgt etwas später für Action, indem sie schwungvoll an der Serviette zieht,auf der mein Glas steht, und es dadurch auf den Boden fällt und kaputt geht …

Danach geht es wieder an den Strand, doch diesmal erwischen wir ein Plätzchen, an dem das Ufer sehr voll mit Seegras ist.

Als wir am Abend auf dem Campingplatz gerade grillen, kommt eine Schildkröte an unserem Platz vorbei. Sie suchte wohl nach einem geeigneten Platz, um zum Fluss zu kommen.

Tag 32: Porto Vecchio

Die Wege Korsikas ins Landesinnere sind wenig bis gar nicht wohnmobilgeeignet: enge Straßen, viele Kurven und teilweise steile Aufgänge. Knaus-Jürgen ist mit seinen über 6 m Länge, über 2 m Breite, über 3 m Höhe und 115 PS eher nicht so die Bergziege, sondern eher so der Typ Panzer. Deshalb sehen wir zwei Möglichkeiten: Weiterfahren und runter von der Insel oder einen anderen fahrbaren Untersatz mieten, der besser geeignet ist. Wir wollen mehr von der Insel erkunden, insbesondere auch das Landesinnere mit seinen Bergen, Flüssen und Badegumpen und leihen uns ein Auto. Fahrradwege sind hier eher nicht vorhanden und mit dem Anhänger auf der Straße mitzufahren ist gefährlich und außerdem hasse ich es bergauf zu fahren…

Da das Auto nicht zum Campingplatz gebracht werden kann, sondern in Porto Vecchio abgeholt werden muss, machen wir uns mit Knaus-Jürgen auf den Weg. Wir müssen nämlich sowieso dringend einkaufen und Geld abheben, denn der Campingplatz muss bar bezahlt werden und hat mit der heutigen Verlängerung unsere Bargeldbestände überschritten.

Und wie sich herausstellt, ist Europcar direkt neben einem Supermarkt. Ach was sage ich denn – einem Hypermarche. Da weckt ein Besuch nicht nur Erinnerungen an frühere Frankreichurlaube mit meinen Eltern und meinem Bruder, sondern steigt die Vorfreude auf ein besonderes Shoppingerlebnis. Doch einen Faktor habe ich dabei nicht bedacht: Livia. Eine quirlige Zweijährige, die möglichst alles erkunden und befühlen möchte. Und so kommt es zur Arbeitsteilung: Ich kaufe ein, während Jörg Livi hinterher rennt. Und fast wäre ein Platz auf der Fähre freigeworden als Livi plötzlich verschwunden ist. Erfreulicherweise findet Jörg sie dann doch wie sie seelenruhig die Preisschilder an einem Regal abkratzt.

Nach dem Beladen lassen wir das Wohnmobil auf dem Supermarktparkplatz stehen und fahren mit dem Auto weiter. Da wir heute nur noch einen halben Tag zur Verfügung haben geht es an einen etwas abgelegeneren Strand. Der kleine Kastenwagen fährt sich jetzt fast wie ein Rennauto.

Und der Strand Pinarello ist wirklich schön: Vom Parkplatz geht es durch ein Pinienwäldchen an den Strand. Der ist wieder recht kurz, erstreckt sich aber über die ganze Bucht. Hier ist es recht ursprünglich. Das Meer fällt wieder flach ab, sodass man weit hineinlaufen kann, das Wasser ist angenehm warm. Und schimmert in den schönsten Blautönen. Mein Highlight allerdings ist der Blick aus dem Meer aufs Land mit allerschönster Bergkulisse.

Tag 31: Lecci

Endlich wollen wir auch den Radius um unseren Stellplatz erweitern, den wir erkunden. Deshalb werden heute die Wanderstiefel geschnürt (nicht, dass wir die umsonst durch die Gegend fahren) und los geht’s! An der Rezeption haben sie gesagt, dass wir über den Fluss müssen und dann dort ein Weg flussaufwärts zu einigen Badegumpen führt. Frohen Mutes spazieren wir los, doch hinter dem Tor des Campingplatzes erste Fragen: Welcher Weg führt denn nun über den Fluss? Zu uns gesellt sich ein holländisches Paar, das ebenfalls den Weg über den Fluss sucht. Sie waren bereits am Fluss, aber eine Brücke haben sie nicht gesehen … Wir entscheiden uns gemeinsam für einen Weg, die Holländer vorneweg, wir hinterher. Doch nach einigen Metern in der prallen Sonne verliert die Livi die Lust am Laufen und wird in die Kraxe verfrachtet. Nach weiteren Minuten beschließen wir, doch noch einmal den direkten Weg am Fluss zu prüfen, denn wandern ohne Schatten ist keine Option für uns. Und jetzt verstehen wir was das niederländische Pärchen meinte: Hier war einmal eine Brücke über den Fluss, jetzt führt der Weg direkt durchs Wasser. Einige Steine sind so groß, dass sie aus dem Flussbett hinausragen, aber trockenen Fußes schaffen wir es nicht. Besser gesagt: Würden wir es nicht schaffen. Denn mit jeweils einem Kind umgeschnallt ist es uns zu heikel.

Also geht es wieder zurück zum Wohnmobil und nach Mittagessen und -schlaf wieder an den Pool. Von Angst oder Zögern fehlt weiterhin jede Spur. Livi schwimmt und rutscht als hätte es das gestrige Ereignis nicht gegeben.

Am Abend genießen wir die tiefer stehende Sonne und saugen die Atmosphäre auf.

Tag 30: Lecci

Oh wow, schon einen Monat sind wir unterwegs! Und wir haben schon so viel erlebt: über die Treffen mit Bekannten und Freunden am Anfang der Reise, Tiere auf Ranches und Campingplätzen und jede Menge Familien!

Und wir sind dankbar, dass uns ein weiterer Monat noch zur Verfügung steht!

Da am Nachmittag das erste Deutschlandspiel stattfindet, steht dieser Programmpunkt schon einmal fest. Nach dem frühen Mittagsschlaf und -essen geht es dann für Livi und mich ins Schwimmbad, während Jörg mit Mathea versucht die Satelittenschüssel richtig einzurichten.

Wir rutschen und schwimmen wie die Weltmeister und wollen uns um 16 Uhr auf den Rückweg zum Wohnmobil machen. Doch dann kommen und Jörg und Mathea besuchen: Es ist kein Empfang möglich. Also werden wir auf den Leinwänden am Restaurant schauen. Außerdem kommt noch ein Mädchen zum Schwimmbad, die mit Livia spielen möchte. Theresa wird im August drei und flitzt mit dem Laufrad durch die Gegend. Ihre kleine Schwester Sophie ist fünf Monate alt. Wir beenden also das Packen, damit die Mädchen noch etwas spielen können.

Theresa hat guten Einfluss auf Livi, denn weil Theresa ein Kopftuch trägt, möchte Livi heute freiwillig auch einen Sonnenhut aufsetzen. Die Mädels spielen und die Eltern mit den Babies quatschen zwei Meter entfernt. Plötzlich helle Aufregung: am anderen Ende des Beckens springt eine Frau ins Wasser, eine andere ändert die Schwimmrichtung, ein Kind strampelt im Wasser. Livi ist ohne Schwimmflügel ins tiefe Becken gefallen. Theresas Vater und Jörg nehmen sie vom Beckenrand von der schwimmenden Frau entgegen. Sie hat sich erschrocken und weint, aber zum Glück ist nichts weiter passiert. Weil wir Glück hatten und dankbar sind, dass andere etwas besser aufgepasst und schnell gehandelt haben!

Livi scheint zumindest nicht besonders traumatisierte zu sein, sie spielt direkt an der Kante weiter (jetzt natürlich wieder mit Schwimmflügeln, wie davor auch) und will auch gleich mit Theresa noch einmal schwimmen gehen. Doch das verschieben wir auf morgen und schauen uns das Fußballspiel an.

Tag 30: Bonifacio bis Lecci

Nach dem Frühstück und einem Stopp zur Entsorgung auf der bisher schönsten Dumpstation geht es für uns in Richtung Norden.

Nach Tipps von Freunden halten wir zunächst am Strand von Santa Giulia. Es ist DER Strand für Familien mit kleinen Kindern. An einem Samstagnachmittag ist es zwar trotz Frankreichspiel ziemlich voll. Der Strand ist nur wenige Meter breit, aber zieht sich über die ganze Bucht. Und dann geht es gaaaanz seicht ins Wasser. Selbst nach 25 Metern kann man immer noch stehen. Das Wasser ist azurblau.

Da es an diesem Strand keinen Campingplatz gibt, fahren wir noch etwas weiter. Diesmal lässt uns der ACSI-Führer zwei Campingplätze zur Auswahl: einen am Strand in Porto Vecchio, den zweiten etwas im Landesinneren bei Lecci. Wir entscheiden uns für den im Landesinneren mit einem Schwimmbad mit Rutsche.

Und freuen uns schon gleich nach der Ankunft über diese Wahl. Die Mitarbeiterinnen an der Rezeption sind sehr nett und wir finden einen tollen Platz direkt am rauschenden Gebirgsfluss. Daneben eine Picknickbank. Im Hintergrund die Berge. Fast wie in Kanada.

Tag 29: Bonifacio

Zum Frühstück holen wir die bei Ankunft bestellten Artikel ab – landestypisch natürlich Baguette und Schokocroissants. Die Dame möchte gleich die Bestellung für den nächsten Morgen aufnehmen und ich nutze die Gelegenheit noch einmal nach einem freien Platz zu fragen. Sie bittet mich in einer Stunde noch einmal vorbeizuschauen, mit einem Wechsel des Stellplatzes wäre wahrscheinlich noch etwas frei. Und tatsächlich, wir können bleiben, sogar auf unserem Platz. Zumindest für eine weitere Nacht.

Damit wird dann auch der Besuch von der Alt- bzw. Hochstadt Bonifacios möglich. Es gibt zwar einen Parkplatz am Hafen, auf dem auch Wohnmobile erlaubt sind, aber die Fahrt war doch recht abenteuerlich. Und durch das Zusammenpacken würden wir wertvolle Zeit verlieren. Zu Fuß ist es etwas über eine Stunde einfach, also gönnen wir uns ein Taxi für die 6 km. Am Hafen endet die Fahrt und uns bietet sich ein toller Blick auf Hafen und die Stadt im Berg.

Ein Glück, dass wir die Überfahrt nach Korsika so weit verschoben haben, bis dass hier schönes Wetter ist. Weil es sicher auch noch anstrengend genug ist, vom Berg wieder runterzugehen, wollen wir mit dem Bimmelbähnchen nach oben fahren. Doch zwei Plätze vor uns in der Schlange bucht eine Frau gleich eine ganze Reisetruppe ein, sodass erst eine Stunde später wieder Plätze zu vergeben sind.

Beim Aufstieg über die gefühlten 48 Mio. Stufen mit Baby auf dem Bauch und Rucksack auf dem Rücken finde ich den Plan mit dem guten Wetter auf einmal doch nicht mehr so toll und wünsche mir insgeheim 3 Grad weniger und Schatten … Jörg gehts wahrscheinlich nicht viel besser: Er weiht die Kraxe ein und trägt Livi mit ca. 13 kg die Treppen hinauf. Doch die Anstrengung wird belohnt – mit einem majestätischen Ausblick aufs Meer, den Hafen und die Altstadt.

Heute ist Markt und wir müssen uns etwas sputen, damit wir noch rechtzeitig dort ankommen. Wir irren etwas durch die Gäßchen bevor wir am Markt ankommen: 5 Künstler- und 5 Spezialitätenstände. Wir werden leider nicht fündig. Aber hungrig …

Über Trip Advisor stoßen wir auf eine Muschelrestaurant, das direkt in der Nähe ist. Und tatsächlich: Es gibt nichts anderes als Muscheln auf der Karte. Gewählt werden kann die Größe der Portion (S, M, L), dem Sud, und einem Getränk. Pommes kommen immer als Beilage.

Weil Livi ebenfalls großer Meerersfrüchtefreund ist, bestellen wir eine M- und eine L-Portion. Und auch Mathea outet sich als Fan: Sie greift sowohl bei Muscheln als auch Pommes zu. Das beste Menü zum Beikoststart!

Nach einem kleinen Stadtbummel bestreiten wir den Abstieg teilweise bei Nieselregen.

Doch ich murre nicht. Wir treffen ein Paar, das meine volle Bewunderung verdient: Er hat ein Bein in Gips und geht an Krücken; Rucksack auf dem Rücken. Sie trägt ein größeres Baby in der Trage und den Buggy über der Schulter. 75 Mio Stufen mit Kieselsteinpflaster bergab – Respekt!

Tag 28: Vignola Mare nach Bonifacio

Pünktlich zu unserer Abreise aus Italien ist gestern der Parmesan leer geworden, den wir in der Toskana bei der Käserei erworben hatten. Deshalb müssen wir uns heute etwas sputen, um vor der Fährabfahrt auch noch einkaufen gehen zu können. Und die Postkarten einschmeißen, die wir bereits seit einigen Tagen durch die Gegend fahren. Auf Korsika werden sie mit den italienischen Briefmarken nicht viel anfangen können …

Und tatsächlich rollen wir um 11 Uhr vom Campingplatz, erledigen den Einkauf und den Postbesuch und kommen pünktlich bei der Fähre an. Und wieder einmal bin ich froh, dass ich gerade nicht fahre. Das Wohnmobil muss nämlich rückwärts einmal komplett durch den Bauch der Fähre und möglichst dicht an die anderen Fahrzeuge gesetzt werden. Ein Glück, dass die Einweiser tatkräftig unterstützen und kurzerhand von draußen durch das geöffnete Fahrerseitenfenster das Lenkrad übernehmen und Jörg nur noch Gasgeben übernimmt.

Die Fährfahrt dauert nur knapp eine Stunde. Zu Beginn begeben wir uns aufs oberste Deck, um möglichst viel zu sehen. Doch der Wellengang und leichter Regen treiben uns dann doch in den geschlossenen Bereich.

Bonifacio ist an einer steilen Küste gelegen und die Häuser quasi in die Felsen gebaut. Vom Hafen führt eine abenteuerliche Straße steil an der Altstadt vorbei nach oben. Der Campingplatz, den wir uns im ACSI-Führer ausgesucht haben, ist nur wenige Minuten entfernt. Und erstmals auf unserer Reise können wir uns keinen Platz aussuchen. Der Campingplatz ist bis auf einen Platz ausgebucht. Und der auch nur für eine Nacht frei … Gut, dass unser Wohnmobil gerade so unter den Kieferästen hindurch passt. Gerne hätten wir uns Bonifacio noch angeschaut, aber wenn wir nur eine Nacht bleiben können, wird es logistisch etwas komplizierter. Aber das schauen wir dann morgen.

Tag 27: Vignola Mare L‘Agnata

Der Tag beginnt mit prasselndem Regen, sodass wir uns erst noch etwas länger ins Bett kuscheln. Mittlerweile hat Jörg sich sein Bett an der Sitzgruppe umgebaut, dort hat er mehr als 70 cm Breite zur Verfügung. Und damit er nicht auf den verschiedenen Matratzenteilen liegen muss, hat er sich seine Matratze noch darüber gelegt. Nennt ihn Prinz auf der Erbse.

Diese Liegewiese lädt natürlich zum Kuscheln ein, sodass es uns kaum etwas ausmacht, das Frühstück etwas nach hinten zu verschieben. Als der Regen dann endet, setzen wir uns raus und frühstücken wie gewohnt.

Doch schon bald setzt der Regen wieder ein. Und es gesellen sich Blitz und Donner dazu. Es wird richtig dunkel um uns herum und kleine Bäche fließen an unserem Wohnmobil vorbei. Durch das Prasseln des Regens werden die Mädels müde und sanft in den (Vor-)Mittagsschlaf begleitet. Als sie wach werden regnet es noch immer und wir starten das Regenprogramm: Bücher lesen, malen, noch mehr kuscheln und toben.

Eine Regenpause nutzen wir, um an der Promenade in einem Restaurant zu Mittag zu essen. Als wir ankommen nieselt es schon wieder. Und als wir zurückgehen ebenfalls. Ein weiteres Gewitter zieht heran.

Doch gegen 17 Uhr hört es auf zu regnen und zusammen mit Livi nutze ich die Gelegenheit unsere Fährtickets an der Rezeption zu drucken. Wir kommen vorbei an Bächen, Zelten, die im Wasser stehen, Zelte, die von Gräben umgeben sind.

Und Livia findet es herrlich – überall kann sie mit ihren Gummistiefeln durchstapfen. Begleitet von „Plitsch, platsch“. Die meisten müssen grinsen, wenn sie sie sehen und freuen sich trotz ihrer misslichen Lage mit ihr.

Wir erkunden den gesamten Platz weiter während Jörg Mathea ein Bad in der Babybadewanne spendiert.

Bei unserer Inspektion entdecken wir die überfluteten Tennisplätze, ein Drache steigt am Strand auf. Und so stehen wir irgendwann ziemlich alleine am Meer und genießen den Zauber dieses Ortes. Auch an einem Tag mit schlechtem Wetter.